ARTIKEL VON AMNESTY INTERNATIONAL | Originalartikel (englisch): hier.
12. Januar 2023
Als Reaktion auf die Ernennung von Sultan al-Jaber, dem Chef von ADNOC, der nationalen Ölgesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), zum designierten Präsidenten der COP28-Klimakonferenz, die später in diesem Jahr in Dubai stattfinden wird, sagte Chiara Liguori, Klimareferentin von Amnesty International:
„Die Ernennung von Sultan al-Jaber ist ein falsches Signal an die Menschen, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind. Es ist auch eine enttäuschende Entscheidung für alle, die sich von der COP28 rasche Fortschritte bei der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen und der Verwirklichung von Klimagerechtigkeit erhoffen.
Die Tatsache, dass die VAE ein großer Ölproduzent sind, verheißt nichts Gutes für das Ergebnis der COP28. Die Ernennung des Chefs der nationalen Ölgesellschaft wird die Sorge verstärken, dass die VAE ihre Präsidentschaft der COP28 nutzen werden, um die Interessen der fossilen Brennstoffe zu fördern.
Es ist noch Zeit, den Kurs zu ändern. Sultan al-Jaber sollte von seiner Position bei der staatlichen Ölgesellschaft zurücktreten und das COP28-Führungsteam der VAE sollte den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen zu den Schwerpunkten der Konferenz zählen.
Die Forderungen einer wachsenden Zahl von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Regierungen nach einem raschen Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen auf der COP27 im November 2022 konnten sich nicht gegen die gewaltige Lobby der fossilen Brennstoffe durchsetzen, die mehr als 630 Vertreter*innen die Teilnahme an der Konferenz ermöglichte, sowie gegen den eklatanten Widerstand der ölproduzierenden Staaten und die unklare Position einiger anderer Länder.
Angesichts der jüngsten Studien, die zeigen, dass die Temperaturen in einem noch nie dagewesenen Tempo steigen und die Treibhausgaskonzentrationen Rekordhöhen erreichen, sind bedeutende Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels dringender denn je.“