Global: Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Luftverschmutzung in Südasien erfordern dringend internationale Zusammenarbeit und Unterstützung

Beitragsbild: Nazir Aliyev Tayfur/Anadolu Agency via Getty Images

Artikel von Amnesty International | Original (englisch): hier | 20. März 2024

Als Reaktion auf den neuen Bericht, laut welchem drei südasiatische Länder – Bangladesch, Pakistan und Indien – die weltweit schlechteste Luftqualität aufweisen, während die Weltorganisation für Meteorologie zeitgleich für die Indikatoren der globalen Erwärmung „Alarmstufe Rot“ ausgerufen hat, sagte Ann Harrison, Klimaberaterin von Amnesty International:

„Die Klima-„Alarmstufe Rot“ und die anhaltende Belastung durch toxische Luftqualität in vielen Teilen der südasiatischen Region verdeutlichen das Risiko, dass das Leben und die Gesundheit von mehr als einer Milliarde Menschen durch das sich beschleunigende Klimachaos gefährdet sind. Sowohl die betroffenen Länder als auch die einkommensstarken Produzenten fossiler Brennstoffe, die eine Ausweitung und nicht eine Verringerung der Produktion planen, haben bisher kaum konzertierte Maßnahmen ergriffen, um das Problem zu bewältigen, das größtenteils auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückzuführen ist.

Wir fordern die betroffenen südasiatischen Länder erneut auf, dringend einen Aktionsplan zur grenzüberschreitenden Umweltverschmutzung zu erstellen und umzusetzen, und appellieren an die internationale Gemeinschaft, insbesondere an die historischen Emittenten, die die größte Verantwortung für den Klimawandel tragen, und an andere, die dazu in der Lage sind, einschließlich der einkommensstarken, fossile Brennstoffe produzierenden Staaten, angemessene Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um die Länder bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen und die Inbetriebnahme und Kapitalisierung des Fonds für Schäden und Verluste noch in diesem Jahr sicherzustellen.

Dies ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Menschenrechte in Ländern, die bereits unter den durch den Klimawandel verursachten Schäden leiden, die sich noch verschlimmern werden. Die Notwendigkeit eines vollständigen, schnellen, fairen und finanzierten Ausstiegs aus der Nutzung fossiler Brennstoffe, begleitet von einem gerechten, ausgewogenen und menschenrechtskonformen Übergang zu erneuerbaren Energien für alle, darf nicht weiter aufgeschoben werden.“

Hintergrund

Die Luftqualität in Südasien ist besonders besorgniserregend: 29 der 30 am stärksten verschmutzten Städte liegen in Indien, Pakistan oder Bangladesch. Im Jahr 2023 überstieg die durchschnittliche Luftqualität in Bangladesch die Sicherheitsrichtlinien der WHO um fast das 16-fache und machte das Land damit zum Spitzenreiter der weltweit schlechtesten Luftqualität. Pakistan und Indien folgten dicht dahinter, wobei Indien neun der zehn Spitzenplätze für die am stärksten verschmutzten Städte belegte. Auch viele Städte in Nepal waren laut dem Bericht von IQAir, dass die Luftqualität weltweit verfolgt, auf den vorderen Plätzen zu finden. Der Bericht wies auch auf den Mangel an Überwachungsstationen für die Luftqualität in Ländern Afrikas, Südamerikas und des Nahen Ostens hin.

Klimawandel und Luftqualität sind untrennbar miteinander verbunden, da dieselben Schadstoffe, die den Klimawandel verursachen, auch die Luftqualität beeinträchtigen und damit das Recht der Menschen auf Leben und Gesundheit sowie das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt gefährden. Die Auswirkungen der Luftverschmutzung werden auch durch ein wärmeres Klima verschlimmert. Der neue Bericht der Weltorganisation für Meteorologie über den Zustand des Weltklimas (State of Global Climate) hat Alarmstufe Rot ausgelöst, da er bestätigt, dass 2023 das mit Abstand wärmste Jahr in der Geschichte sein wird.