Demokratische Republik Kongo: Tödliche Überschwemmungen machen dringenden Bedarf an Strategie zur Katastrophenhilfe deutlich

PRESSEMITTEILUNG VON AMNESTY INTERNATIONAL | Originalartikel (englisch): hier.
15. Dezember 2022


 

Als Reaktion auf die schweren Überschwemmungen und Erdrutsche in Kinshasa, die am 12. und 13. Dezember 120 Menschenleben forderten und Tausende obdachlos machten, sagte Flavia Mwangovya, stellvertretende Regionaldirektorin von Amnesty International für Kampagnen in Ostafrika, dem Horn von Afrika und der Region der Großen Seen:

„Amnesty International spricht all jenen, die von den jüngsten Überschwemmungen und Erdrutschen in Kinshasa betroffen sind, ihr Beileid aus. Es ist absolut verheerend, dass es in der Demokratischen Republik Kongo nach Naturkatastrophen so oft zu solch tragischen Verlusten von Menschenleben kommt.

Die Behörden der Demokratischen Republik Kongo müssen den von den Überschwemmungen und Erdrutschen Betroffenen dringend helfen und sicherstellen, dass sie Zugang zu Nahrungsmitteln, Wohnraum und medizinischer Versorgung haben. Außerdem müssen sie Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Kinshasa besser vorbereitet ist und über ausreichende Ressourcen verfügt, um Naturkatastrophen zu bewältigen.

Es ist bekannt, dass der Klimawandel extreme Wetterereignisse verschlimmert. Die Behörden der Demokratischen Republik Kongo haben es jedoch versäumt, aus früheren Katastrophen zu lernen, was bedeutet, dass diese Katastrophen weiterhin schockierende, tödliche Auswirkungen auf die Einwohner von Kinshasa haben.

Das Recht, in einer sicheren, sauberen und nachhaltigen Umwelt zu leben, muss geschützt und aufrechterhalten werden.“

 

Hintergrund

Kinshasa, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, beherbergt schätzungsweise 15,6 Millionen Menschen. Während der Regenzeit kommt es in der Stadt und im ganzen Land häufig zu Überschwemmungen und Erdrutschen, die oft verheerende Folgen haben.

Experten sind der Ansicht, dass die Folgen weitaus geringer wären, wenn Kinshasa und andere Städte besser geplant wären und über eine angemessene Infrastruktur, u. a. für die Wasserableitung, und eine bessere Abfallentsorgung verfügen würden. Kinshasa und anderen Städten fehlen die Mittel, um schnell auf solche Katastrophen zu reagieren.

Auf dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der USA und Afrikas in Washington in dieser Woche machte der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi, allein den Klimawandel für die tödlichen Überschwemmungen und Erdrutsche in Kinshasa verantwortlich.