Global: Heißestes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung unterstreicht das Ausmaß der Klimakrise

Beitragsbild: © Michael Dantas/AFP via Getty Images

Pressemitteilung | Original (englisch): hier | 09. Januar 2024

Als Reaktion auf den Copernicus Global Climate Report der Europäischen Union, der bestätigt, dass 2023 das wärmste jemals aufgezeichnete Jahr war, sagte Ann Harrison, die Beraterin für Klimapolitik von Amnesty International:

„Diese alarmierende Bilanz zeigt, dass sich die Erwärmung des globalen Klimas rapide beschleunigt, mit immer schwerwiegenderen Folgen für die Menschenrechte. Da die Treibhausgase in der Atmosphäre so hoch sind wie nie zuvor, wird es immer deutlicher, dass wir in eine äußerst besorgniserregende Ära der Klimainstabilität eingetreten sind.

Diese Erwärmung verschlimmert Hitzewellen und Dürren, führt zu mehr Waldbränden, intensiveren Regenfällen und heftigeren Stürmen, die allesamt verheerende Auswirkungen auf die Umwelt, die biologische Vielfalt und marginalisierte Gruppen haben können.

Innerhalb von acht Jahren nach der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens ist der für dieses Jahrhundert vorgesehene Anstieg der globalen Temperaturen um 1,5 ºC, der als Puffer gegen die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels dienen sollte, bereits nahezu aufgebraucht.

„Innerhalb von acht Jahren nach der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens ist der für dieses Jahrhundert vorgesehene Anstieg der globalen Temperaturen um 1,5 ºC, der als Puffer gegen die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels dienen sollte, bereits nahezu aufgebraucht.“

Ann Harrison, Beraterin für Klimapolitik von Amnesty International

Die Regierungen müssen dringend einen gerechten Übergang zu erneuerbaren Energien unterstützen, aber allzu oft entscheiden sie sich dafür, frühere Klimazusagen zu missachten oder zu verwässern und sich ihrer menschenrechtlichen Verantwortung zu entziehen. Der Einfluss der Unternehmen auf die nationale und globale Entscheidungsfindung bedeutet, dass die Menschenrechte der Mehrheit für die Profite einiger weniger Mächtiger geopfert werden.

Indigene Völker, die in der Regel hervorragende Hüter der Umwelt sind, sind oft unverhältnismäßig stark vom Klimawandel und der Ausbeutung von Energieressourcen betroffen, da ein Großteil der verbleibenden fossilen Brennstoffe der Erde unter ihrem angestammten Land liegt.

Die Zivilgesellschaft, willige Regierungen, multilaterale Organisationen, Wissenschaftler*innen und Klimaaktivist*innen müssen eine Vielzahl von Instrumenten einsetzen, um den Würgegriff der fossilen Brennstoffe zu brechen und die Finanzierung und Nutzung fossiler Brennstoffe zu beenden.“

Hintergrund

Der Copernicus Global Climate Report zeigt, dass die globalen Durchschnittstemperaturen im Jahr 2023 einen Rekordwert von 14,98°C erreichen – 1,48°C über dem vorindustriellen Niveau. Obwohl die Aufzeichnungen bis ins Jahr 1850 zurückreichen, vermuten die Wissenschaftler*innen von Copernicus, dass 2023 der wärmste 12-Monats-Zeitraum der letzten 100.000 Jahre war. Copernicus ist die Erdbeobachtungskomponente des Raumfahrtprogramms der EU.

Der El-Niño-Effekt, der die Erwärmung im Jahr 2023 verstärkt haben soll, wird voraussichtlich bis weit ins Jahr 2024 anhalten. Die Klimakrise bedroht das universelle Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt sowie viele andere Rechte, darunter das Recht auf Leben, Gesundheit und angemessene Unterkunft.